AllgemeinTchoban Foundation – Museum für Architekturzeichnung im Prenzlauer Berg

Tchoban Foundation – Museum für Architekturzeichnung im Prenzlauer Berg

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enn Sie modernes Design und architektonisch ungewöhnliche Bauten in Berlin entdecken möchten, kommen Sie um einen Besuch der Tchoban Foundation nicht drumherum! Das Gebäude, das zum Pfefferberg-Areal in Prenzlauer Berg gehört, wurde verwinkelt in Glas und Beton gebaut. Auffällig ist neben dem modernen, ungewöhnlichen Design vor allem auch die Struktur der Betonfassade. Gefärbte und plastisch geprägte Strukturen geben dem Material außen und innen einen lebendigen Eindruck. Die grafischen Prägungen wurden zudem auf die großformatigen handgeschnitzten Wandtafeln und Einbauten aus Nussbaumholz in der Eingangshalle übertragen und wiederholen die Musterung der Außenfassade auf anderen Materialien im Inneren. Hinter den an der Straßenfassade sichtbaren Glasflächen verbergen sich kleine lichtdurchflutete Räume im Inneren, in denen man den Blick sowohl nach außen über den Teutoburger Platz schweifen lassen kann als auch in das Treppenhaus, das ebenfalls im Stil der Aussenfassade gestaltet wurde.

Haus der Tchoban Foundation im Prenzlauer Berg, Areal Pfefferberg, Fotos ©kischreport

Von den Türklinken bis zum hintersten „Winkel“ wurde dieses Gebäude von dem in Berlin und Moskau lebenden Architekten Sergei Tchoban zusammen mit Sergey Kuznetsov (Architekturbüro SPEECH Tchoban & Kuznetsov) designed und umgesetzt.

Wandpanele und Einbauten aus Nußbaumholz mit stark vergrößerten Fragmenten aus architektonischen Skizzen im Museumsfoyer, die überdimensionierten Linienzeichnungen wiederholen sich innen und außen, Fotos ©kischreport
Aktuelle Ausstellung „InsulaE“ über den Architekten Aldo Rossi (1931-1997)
Blick in die Ausstellungsräume, Fotos © kischreport

Innenliegend, ohne Tageslicht, um die Sammlung vor schädigendem Sonnenlicht zu schützen, befinden sich auf 2 Etagen die Ausstellungsräume. Aktuell sind noch bis zum 15. Mai 2023 Arbeiten des italienischen Architekten Aldo Rossi (1931-1997) zu sehen. Die Ausstellung „Insulae“ bezieht sich auf die traditionelle Bauweise antiker römischer Wohnhäuser(insulae), die die Arbeit Rossis prägten und seine unverwechselbare Handschrift waren. Rossi war eng mit Berlin verbunden und realisierte einige einzigartige Projekte in der Hauptstadt. Vorbilder seines Schaffens fand der italienische Architekt in Werken von Barockkünstlern wie Giovanni Battista Piransesi und in Bauwerken früherer Jahrhunderte. Während einige seiner Zeichnungen, wie beispielsweise Ideen für das Deutsche historische Museum lediglich Entwürfe blieben, wurde dagegen sein Bauensemble in der Schützenstraße in Berlin mit vier Innenhöfen umgesetzt. In die Fassade wurden Teile der denkmalgeschützen Restfassaden integriert. Das Haus in der Schützenstraße 8 erhielt als Fassade ein verkürztes, originalgetreues Abbild der Hoffassade Michelangelos vom Palazzo Farnese in Rom.

Drei Zeichnungen: oben Mailand-Affori,u.li. Häuser/Hotel-Projekt für Mailand-Bicocca, u.re. Vertikale Stadt mit den Bicocca-Türmen, Foto © kischreport
Aquarell und Filzstift auf Fotokopie, Vertikale Stadt wie N.Y. mit Rossis Projekt an der Wall Street von 1980 und Kirche San Gaudenzio in Novara von Alessandro Antonelli (1987), Foto © kischreport

Wo?

Tchoban Foundation. Museum für Architekturzeichnung, Christinenstraße 18a, 10119 Berlin

 

Wann?

Ausstellungen:

4. Februar -14. Mai 2023 Aldo Rossi. Insulae

2. Juni – 3. September 2023 ArchiVision. 10 Jahre Museum für Architekturzeichnung Berlin

Öffnungszeiten Mo-Fr. 14-19 Uhr und Sa- So. 13-17 Uhr

 

Eintritt?

6 Euro, ermäßigt 4 Euro

 

Infos?

http://www.tchoban-foundation.de/

Titelbild: Tchoban Foundation. Museum für Architekturzeichnung ©kischreport