AllgemeinITB – die Internationale Tourismus Börse ist zurück mit neuem Konzept

ITB – die Internationale Tourismus Börse ist zurück mit neuem Konzept

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ie Leitmesse für Tourismus erfindet sich neu, mit neuen Ideen und neuem Konzept und ausschließlich für Fachbesucher

Vom 7.-9.März 2023 findet erstmals wieder die ITB auf dem Berliner Messe-Gelände statt. Das Konzept wurde überarbeitet, so daß die Messe nur noch für Geschäftskunden geöffnet ist, während sie in der Vergangenheit, ab dem 4. Veranstaltungstag auch für die Öffentlichkeit erlebbar war. Die internationale Leitmesse möchte sich so künftig voll und ganz auf Fachbesucher, Einkäufer und Medienvertreter konzentrieren, um noch effektiver auf den Markt zu reagieren. Worauf man gespannt sein darf?:

Georgien schmeckt nach mehr

Gastgeberland ist in diesem Jahr Georgien. Ein kleines Land mit großer kultureller Tradition und einer herzlichen Atmosphäre, was die Gastfreundlichkeit betrifft. Seit 9.4.1991 ist Georgien unabhängig. Nach anfänglicher geschichtlicher Abhängigkeit zum Byzantinischen Reich, folgten immer wieder Anektionen zunächst durch das Zarenreich, später durch Rußland bzw. die UdSSR. Die ehemalige Zugehörigkeit ist was die Pressefreiheit betrifft wohl auch heute noch ein großes Thema – laut Amnesty International kam es in jüngerer Vergangenheit immer wieder zu Behördenwillkür, gerade bei Oppositionsführern oder Journalisten. Georgien wird dennoch als sicheres Reiseland für Touristen eingestuft. Aufgrund seiner geografischen Lage gilt Georgien als „Balkon Europas“. Wenngleich es noch eine ganze Reihe ungelöster Umweltprobleme gibt, wurde mit Hilfe des World Wide Fund for Nature in Georgien eines der größten zusammenhängenden Naturschutzgebiete in Asien errichtet und 2001 eröffnet. Die Altstadt der Hauptstadt Tiflis hat noch viele alte Gebäude, wie die Sioni Kathedrale aus dem 5. Jh oder das alte Bäderviertel, in dem im 17.Jh. Schwefelbäder bei Temperaturen zwischen 37 und 39 Grad genommen wurden und ist damit ein „heißer“ Anwärter auf die Liste des Weltkulturerbes der Unesco. …und nicht zu vergessen das Essen. Ein traditionelles Festmahl wird in Georgien als Supra bezeichnet. Es hat eine lange Tradition und eine noch längere Abfolge an Speisen, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen: zum Beispiel Pkhali (Spinat- und Walnusssalat-Bällchen), Pakhlava – ein süßes Gebäck, das man bereits aus orientalischen Ländern kennt, Khachapuri – saftige Teigfladen, gefüllt mit sehr viel Käse, die ein bißchen an mexikanische Quesadillas erinnern oder Badrijani Nigvzit, gebratene Auberginen mit Walnusssauce.

Bilder oben u rechts: Kulinarische Köstlichkeiten Georgiens ©KamranAydinov/Freepik

Reisetrends, LGBTIQ Community, Nachhaltigkeit als Standard etablieren

Als Internationale Reisedestinations mit steigenden Touristenzahlen gelten Länder in Südostasien wie Vietnam oder Taiwan. Diese Länder sind aktuell gerade bei Reisenden aus den USA sehr beliebt. Innerhalb Europas liegen die Kultur-Städte Edinburgh, Lisabon oder München voll im Trend.*Quelle: expedia_traveltrends-report_rgb_us-1.pdf(azureedge.net)

Ein weiteres großes Thema sind in diesem Jahr Reisen für die LGBTIQ Community. Das mit Abstand toleranteste Reiseziel ist Malta. Mit 92,93% ist die Insel laut Rainbow-europe.org DAS Reiseland Nummer 1, was Gesetze und die gelebte Realität betrifft, gefolgt von Dänemark (73,78%), Belgien (71,51%) sowie Norwegen und Luxemburg mit 68%. Auf den letzten Plätzen liegen Aserbaidschan, Türkei, Armenien und Rußland.

Viele Reisende wünschen sich mehr Nachhaltigkeit bei ihren Urlaubsreise, Tendenz seit 2018 steigend, das ergab eine Umfrage. Hauptkriterien für die Nachhaltigkeit sind Menschenrechte, lokale Arbeitskräfte, regionale Kultur, die Erhaltung der Landschaft mit Flora und Fauna sowie wassersparende Maßnahmen. Was viele der Befragten fürchten sind jedoch eventuelle zusätzliche Kosten oder die die Besorgnis darüber, daß sich urlaubswünsche aufgrund dessen möglicherweise nicht realisieren lassen. Zudem gibt es eine Skepsis gegenüber Zertifizierungen und entsprechenden einheitlichen Kennzeichnungen und Basisanforderungen bei Labeln, die Nachhaltigkeit ausweisen und garantieren sollen. Diese Glaubwürdigkeit herzustellen dürfte die größte Herausforderung für die Tourismusbranche sein sowie Alternativen aufzuzeigen, die nachhaltiges Reisen ohne Kostenexplosion möglich machen. *

*Quelle: Bayrisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie

Wo? Messegelände am Funkturm

Wer? B2B Messe, Eintritt nur für Fachbesucher